Inmitten der Mangroven der Florida Keys

erstellt am: 23.06.2016 | Kategorie(n): Allgemein

Heute bloggt unsere Kollegin Wiebke über ihre Kanutour auf den Florida Keys!

In der zwölften Klasse belegte ich die Kanu AG, konnte mich mehr schlecht als recht über Wasser halten und spätestens bei der „Kenterrolle“ wollte ich mich von dieser Sportart endgültig verabschieden. Dass ich Jahre später wieder ins Kanu steigen würde, hätte ich damals wohl kaum vermutet. Diesmal allerdings auf den Florida Keys inmitten des faszinierenden Golf von Mexikos – deutlich attraktiver als der schlammig-braune Fluss meiner Schulzeit.

Schwimmweste angezogen, den Instruktionen des braungebrannten Kanulehrers gelauscht und los ging’s. Nach den ersten wackeligen Paddelschlägen wurde mein Fahrstil geschmeidiger und nach 10 Minuten war ich voll drin und hellauf begeistert! Der spiegelglatte türkisfarbene Golf von Mexiko funkelte in der Sonne und vor uns lag ein riesiger Mangrovenwald, den wir in Kürze erkunden sollten.

Ich seh den Wald vor lauter Mangroven nicht_Copyright Wiebke Flegel-Wulf

Zum Glück hatten wir pro Person ungefähr eine Tube Sonnencreme auf der Haut und waren mit Sonnenbrillen und Schlapphüten ausgerüstet – ein Muss bei solch einer Tour! Kurz vor dem Hineinfahren in den Mangrovenwald wurde es mir dann doch etwas mulmig zumute –alles sah recht dschungelig-verschlungen aus… Nichts desto trotz paddelte ich beherzt drauflos und wurde kurze Zeit später mit einer unglaublich wilden und ursprünglichen Vegetation belohnt.

In meinem Kanu bin ich der Kapitän!_Copyright Wiebke Flegel-Wulf

Derartiges hatte ich zuvor noch nicht erlebt und die Stille in den Mangroven tat nach einem trubeligen Reisetag sehr gut. Doch zu sehr durfte man sich im Anblick der außergewöhnlichen Natur nicht verlieren, denn schneller als man dachte verhakte sich das Kanu in den Strängen und Wurzeln dieser Ursprünglichkeit. Ruhe bewahren, nach vorne, hinten und zur Seite paddeln, um sich einigermaßen elegant zu befreien, denn hinter mir staute es sich schon ein wenig. Und eine Kenterrolle musste jetzt wirklich nicht sein! In Mitten des Waldes tat sich dann eine mangrovenfreie Fläche auf, in der ein wenig verschnauft und der Lebensgeschichte des Kanulehrers gelauscht werden konnte.

Inmitten des Mangrovenwaldes tut sich ein kleiner See auf_Copyright Wiebke Flegel-Wulf

Dann ging es auf den Rückweg, den wir schon fast profimäßig bewältigen konnten. Nach über zwei Stunden im Kanu stiegen wir mit etwas wackeligen Beinen, jedoch komplett euphorisch ob des unfassbar tollen Naturerlebnisses, wieder an Land. Übrigens: In Florida kann man nicht nur durch Mangrovewälder paddeln, sondern auch an Küstengewässern entlang, über die vielfältigen Flussläufe und die zahlreichen Seen. Touren sind für Anfänger und Fortgeschrittene, für Familien mit Kindern oder Singles sind in fast allen Orten zu buchen. Einen guten Überblick sowie verschiedene Angebote bietet die Organisation „Paddle Florida“.