Karen, Lena und Carola hatten neben aller Arbeit vor kurzem das Vergnügen, die portugiesische Hauptstadt bei einem Kurzaufenthalt kennenzulernen. Lissabon wird von vielen als der aufsteigende Stern an Europas Städtereisehimmel gehandelt – und das ist die Metropole am Wasser definitiv. Warum? Hier lesen!
„This city is the future“ erklärt der Taxifahrer auf der kurzen Fahrt vom Flughafen zur Innenstadt Lissabons. Ganz uneigennützig ist sein Auftritt sicher nicht, sein Englisch hingegen exzellent. Es würden viele Hotels neu gebaut, die Altstadtviertel weiter rausgeputzt und die Besucherzahlen zögen stetig an. Aber noch käme der wachsende Wohlstand nicht beim kleinen Mann an, sagt er und gibt auch gleich eine kompakte Einführung in Landespolitik und Gefühlslage der Menschen. Wir geben königliches Trinkgeld, denn so gekonnt charmant, informativ und unterhaltsam war schon lange keine Taxifahrt mehr.
Bekannte Sehenswürdigkeiten sind in Lissabon alle mit einem (Aus-)Blick verbunden und auch das allseits gerühmte besondere Licht fällt sofort auf: der Blick auf den Tejo-Fluss vom bekannten „Denkmal der Entdeckungen“ aus, das Meerespanorama hinter dem märchenhaften Torre de Belém oder die Aussicht auf die längste Brücke Europas vom Aquarium am hypermodernen Komplex der Expo Gebäude aus dem Jahr 1998.
Viele versteckte Winkel gilt es bei einem längeren Aufenthalt noch zu entdecken. Ein erster kurzer Spaziergang durch das Altstadtviertel Chiado in der westlichen Oberstadt macht Lust auf mehr: Jugendstil oder Art-Deco-Tempel mit herrlich viel Patina außen und tollem Vintage-Design innen verwandeln sich abends in Bars und Clubs wo bis in die Morgenstunden durchgetanzt wird. Es geht kreativ zu, soviel bekommen wir schon nach wenigen Stunden mit.
Viele Modeboutiquen, Kunstgalerien und Handwerksläden säumen die größeren und kleineren Straßen. Es herrscht buntes Durcheinander von Autos, Mopeds und den historischen Straßenbahnen, von denen einige Linien die steilen Hügel der Stadt erklimmen, durch unfassbar enge Gassen. Auch von hier oben eröffnen sich fantastische Ausblicke, über das Dächer-Gewirr, die mit tausenden Kacheln bestückten Fassaden der Stadt und die Mündung des Tejo-Flusses.
Nicht nur für’s Auge hat Lissabon einiges zu bieten. Ein Schlaraffenland für Genießer ist die Metropole ebenso. Die hiesigen Köche verbinden portugiesische Traditionen mit den neuesten Food-Trends aus der großen weiten Welt. Bester Ort für einen Überblick? Der zentral gelegene Mercado da Ribeira, traditioneller Markt und Food-Court in einem. Er ist täglich von mittags bis in die späten Abendstunden geöffnet. Hier stellen sich an 35 Kleinküchen die besten Kochkünstler der Stadt vor und servieren portugiesische Klassiker, fangfrische Meeresfrüchte, raffinierte Degustations-Menüs und gewagte Dessertkompositionen. Die Atmosphäre ist locker und durch das Selbstbedienungsprinzip treffen sich Einheimische und Urlauber an den langen Tischen in der Mitte der lichtdurchfluteten Halle.
Ganz traditionell wird das Menü, die Pause oder auch der Tag beschlossen mit einem oder mehreren Puddingtörtchen, den berühmten Pastéis de Belém bzw. auch Pastéis de Nata genannt. Außen krosser hauchdünner Blätterteig, innen cremige Vanille gekrönt von karamellisierter Kruste! Jeder hat sein eigenes Rezept aber erfunden wurden die kleinen Köstlichkeiten von den Mönchen des Hieronymus Klosters. Die benachbarte Patisserie übernahm ab 1837 die Herstellung nach Mönchs-Rezept und ist bis heute „der“ Pilgerort für Pastéis-Fans aus aller Welt. Ein Fazit unseres Kurzbesuches ist schnell gezogen: Wir kommen sobald wie möglich wieder!