Sommer ist Laufsaison – und diesmal sind wir mittendrin. Unsere Kollegin Sarah schildert, wie sie den ersten Lieb-B2Run erlebt hat. Wer es liest, weiß: Freud und Leid liegen seeehr nah beieinander …
Als wir vor einigen Monaten das Internet nach coolen Teamaktivitäten durchforsteten, schien uns der Aufruf, sich beim Münchner B2Run anzumelden, wie die Antwort auf all unsere Fragen. Voller (Über-)Motivation wurden erste Whatsapp-Laufgruppen gegründet und T-Shirt-Designs kreiert. Wie der Rest aus unserem achtköpfigen Laufteam würde ich natürlich ab sofort meine gesamte Freizeit dem Lauftraining verschreiben, um am 13. Juli eine Topfigur zu machen, nahm ich mir vor.
Aaaaaber … wie so oft kam der Alltag und vor allem der innere Schweinehund dazwischen und jetzt stehe ich hier im Olympiapark und frage mich, was ich da eigentlich mache. Ich stehe in unserem Team eindeutig am unteren Ende der konditionstechnischen Nahrungskette und meine Angst, mich zu blamieren, ist riesig. Vor den Kollegen … ach was … vor der ganzen Welt!
Unsere Startzeit wird aufgerufen und wir machen uns mit gefühlt 10.000 anderen Firmenteams auf den Weg zur Startlinie. Hier ist die Stimmung aufgeheizt, Adrenalin liegt in der Luft. Und auch ich werde in diese Euphorie hineingezogen.
Auf los geht’s los und plötzlich bewegen sich meine Beine vorwärts.
Der erste Kilometer ist ein einziges Chaos, Leute versuchen, ihr Tempo zu finden, überholen, fallen doch wieder zurück. Aber unser kleines Laufteam hält hartnäckig zusammen.
„Wie viel haben wir denn schon?“ – „600 Meter, ein Zehntel wäre schon geschafft!“ – Na toll.
Ab Kilometer zwei läuft‘s dann. Wir kommen an der ersten Motivationstrommelgruppe vorbei und ich kann mir einen kleinen Tanz nicht verkneifen. Meine Motivation steigt.
„Jetzt sind wir bei Kilometer drei!“, ertönt es von hinten. Huch, hab gar nicht gemerkt, dass wir schon wieder einen Kilometer hinter uns haben. An der Versorgungsstation schnappe ich mir einen Becher, aber irgendwie will das mit dem Laufen und Trinken gleichzeitig nicht so ganz funktionieren. Naja, auch egal.
Weiter geht’s, gleich haben wir vier Kilometer hinter uns! Der Blick auf das glitzernde Wasser des Olympiasees ist grandios – was für ein toller Abend für einen Sechs-Kilometer-Lauf! Das schreit nach einem Facebook-Live-Video! Nur nicht an die immer schwerer werdenden Beine denken.
Mit neuen heißen Trommelrhythmen knacken wir die Fünf-Kilometer-Marke und der letzte Kilometer beginnt. Jetzt kommt Geschwindigkeit in die Menge, jeder will nochmal alles geben. Auch ich werde mitgerissen. Sobald wir auf die Zielgerade ins Olympiastadion einbiegen, höre ich Jubelschreie, Musik, Partystimmung. Meine Beine machen sich selbstständig und auf einmal fliege ich mit hochgerissenen Armen durchs Ziel. Wahnsinn, wir haben es geschafft!
Zur Belohnung bekommen wir alle eine Teilnehmermedaille. Auch Bananen und alkoholfreies Bier warten schon auf uns. Wir fallen uns verschwitzt in die Arme und lassen uns vom Teamspirit mitreißen.
Glücklich taumeln wir unseren Fans entgegen, von denen wir gefeiert werden wie Helden. Und kaum ist der Muskelkater verflogen, denken wir schon über eine Teilnahme im nächsten Jahr nach 😉